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Ergometer oder Heimtrainer – Wo ist der Unterschied?

FragezeichenOb es sich um einen Ergometer oder Heimtrainer handelt, ist auf den ersten Blick für den Laien nicht erkennbar. Doch wer sich ein Fitnessgerät für zuhause anschaffen möchte, sollte die Unterschiede kennen. Meistens wird beim Preis des Produktes schon klar, ob es sich um einen Ergometer oder Heimtrainer handelt, denn während Heimtrainer schon ab etwa 100€ zu haben sind, ist ein Ergometer in der Regel erst ab ca. 200€ zu erwerben, wobei der Spielraum nach oben sehr weitläufig ist. Doch dieser merkliche Preisunterschied hat auch natürlich seine Gründe, die sich in Puncto Einstellmöglichkeiten und Qualität bemerkbar machen.

Funktionelle Unterschiede

Der Heimtrainer ist ein einfaches Cardio-Fitnessgerät, welches sich auf die Grundfunktionen beschränkt und sich nur in Stufen einstellen lässt. Diese werden aber aber nicht in genauen Leistungswerten, wie z.B. Wattzahl am Display angezeigt. Somit können die Leistungen, die man erzielt und verbessern möchte auch lediglich geschätzt werden. Außerdem liegt die maximale Leistung beim Heimtrainer meist bei 150W, weshalb sich dieser eher für Anfänger eignet, denen ein einfaches, aber relativ unprofessionelles Training genügt.

Ein Ergometer macht dann Sinn, wenn man sein Training genauer regulieren und kontrollieren möchte, denn hierbei kann man die Leistung in Watt genau einstellen und hat mehrere Parameter, wie Herzfrequenz oder Kalorienverbrauch in einem Bordcomputer vor sich. Die Leistung, die man an einem Ergometer aufbringen kann, beträgt bis zu 600 Watt, wobei diese nur von Profisportlern genutzt werden. Im Hobbysportlerbereich reichen 250 – 400 Watt völlig aus. Diese Werte erreichen alle Modelle, die wir in unserem Test vorstellen.

Neben der Verwendung im Sportbereich, werden Ergometer auch im medizinischen Bereich genutzt, z.B. bei einem Belastungs-EKG. Daher muss deren Beschaffenheit und Genauigkeit genau vorgeschrieben werden.

Fahrrad ErgometerIn welchen Klassen wird unterschieden?

In den Normen ist genau festgelegt, welche Eigenschaften ein Ergometer haben muss und welche ein Heimtrainer. Dabei gibt es einmal die deutsche Industrienorm (DIN) und die die europäische Norm (EN), wobei durch die Globalisierung immer häufiger die EN angegeben wird.

Heimtrainer und Ergometer sind in der EN 957-1/5, in Deutschland auch DIN EN 957-1/5 beschrieben. Ob es sich dann um ein Ergometer oder Heimtrainer handelt, erfährt man in der Klassifizierung. Diese besteht aus 2 Buchstaben, z.B. H A. Der erste Buchstabe gibt an, ob es sich um ein Gerät für den Heimgebrauch (H) handelt oder es für die Nutzung im Studio (S) zugelassen ist. Dabei muss dann jemand anwesend sein, der Fragen zur Nutzung des Gerätes beantworten kann. Der zweite Buchstabe gibt die Klasse des Gerätes an und differenziert zwischen A, B und C.

Klasse A 

Hierbei handelt es sich offiziell um ein Ergometer.    

Dieses muss einen Freilauf enthalten. Die Leistung ist in Watt zu ermitteln und anzuzeigen. Diese kann aber auch durch Drehzahl und Bremsmoment ermittelbar sein. Vorgeschrieben wird, dass bis mindestens 250W bestimmte Toleranzen bei der Wattanzeige eingehalten werden müssen. Bis zu einer Leistung von 50 Watt darf eine Abweichung des Ist- Wertes vom Soll-Wert maximal 5% betragen. Darüber hinaus, bis zu 250 Watt, sind 10% Abweichung erlaubt. Besonders im medizinischen Bereich sind diese Eichungen regelmäßig von einem Fachmann zu überprüfen, aber auch im Sportbereich macht dies Sinn, da nach häufiger Benutzung Abweichungen entstehen können, die die Angaben fälschen können.

Klasse B und C  

Unter diese Klassen fallen die Heimtrainer. In Klasse B fallen die hochwertigeren Heimtrainer, bei denen auch ein Freilauf vorhanden sein muss. Auch muss das Bremsmoment einstellbar und die Bremsstufe ablesbar sein. Warum die Leistung nicht in Watt ermittelt und angezeigt wird, liegt daran, dass es in den Klassen B und C nicht erlaubt ist. Die Heimtrainer in Klasse C benötigen keinen Freilauf, solange es dass Schwungmassengewicht zulässt.

Die DIN-Norm

Seltener, aber vor allem bei älteren Modellen, z.B. beim Gebrauchtkauf, wird die DIN Norm angegeben. Die DIN 32932 steht hier für Ergometer oder Heimtrainer. Auch hierbei wird die Klassifizierung in Buchstaben angegeben. Es unterscheiden sich die Klassen A, B, C und D, wobei die Klasse D nur Rollenständer umfasst, auf denen man mit einem normalen Fahrrad in der Wohnung fahren kann.

steht auch hier für den Ergometer. Das heißt, auch hier muss ein Freilauf vorhanden sein und die Leistung muss in Watt angezeigt werden und bis 250 Watt einstellbar sein, wobei auch dort eine Abweichung von höchstens 10% erlaubt ist. Modelle dieser Kategorie können auch im medizinischen Bereich Anwendung finden.

beschreibt, genau wie in der europäischen Norm hochwertigere Heimtrainer und umfasst die selben Vorschriften und gibt außerdem eine Schwungmasse von mindestens 5 kg vor.

C gibt auch wieder an, dass die Heimtrainer keinen Freilauf benötigen und eine geringere Schwungmasse haben.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass sobald man den Buchstaben A in der Klassifizierung des Produktes findet, man sicher sein kann, dass es sich um einen Ergometer und bei den Klassen B und C einen Heimtrainer handelt.

Ob es nun ein Ergometer oder Heimtrainer werden soll, hängt von Ihnen persönlich ab. Als blutiger Anfänger ist ein Heimtrainer völlig ausreichend, mit einem Ergometer kann man aber auch nichts falsch machen. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich schnell Trainingserfolge einstellen können, wodurch sich die Anforderungen steigern und einen Heimtrainer plötzlich nicht mehr ausreicht.

Deshalb empfehlen wir auch Anfängern den Aufpreis im Zweifel in Kauf zu nehmen und sich für einen preiswerten Ergometer zu entscheiden. 



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